Schweiz l Mai 2023
SOLVA bietet in der Schweiz Aussteigerinnen aus dem Milieu und Betroffenen von Gewalt eine Notunterkunft an. Melden sich Betroffene, die Hilfe und Begleitung im Alltag oder bei der Jobsuche benötigen, leistet SOLVA Unterstützung. Der Verein begleitet Betroffene auf dem Weg zur langfristigen Stabilisierung. Bei dieser Arbeit ist der Kontakt zu anderen NGOs und staatlichen Institutionen sehr wichtig. Zusätzlich möchte SOLVA das Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung fördern, dass auch in unserem Land Betroffene von Menschenhandel und Missbrauch existieren. Die Präventionsarbeit soll die Wachsamkeit schärfen, auf die Ge-fahren hinweisen und gleichzeitig das Engagement gegen diese Verbrechen fördern.
Persönlicher Einblick
Denise, Vorstandspräsidentin von SOLVA, begleitet die Betroffenen mit viel persönlichem Engagement auf ihrem schwierigen Weg in die Selbständigkeit. Im folgenden Abschnitt erzählt sie, wie sie mit SOLVA in Berührung kam und was die Motivation für ihre Arbeit ist.

„Ich bin Denise und seit der Gründung des Vereins SOLVA dabei. Im Jahr 2017 traf ich mich erstmals mit Inés, Gründerin von des Vereins SOLVA. Sie erzählte mir von ihrer Vision, einen Verein gründen zu wollen, welcher sich gegen Menschenhandel und Missbrauch einsetzt. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht viel damit anfangen, da ich mich zuvor nie mit diesem Thema befasste hatte. Im Jahr 2019 hatte ich meinen ersten Kontakt mit der Organisation HEARTWINGS, die für eine junge Frau aus dem Milieu ein Zimmer suchte. Spontan entschied ich mich, dieser Frau ein Zimmer bei uns zu Hause anzubieten. So kam ich zum ersten Mal in direkten Kontakt mit einer jungen Betroffenen. Mit 15 Jahren wurde sie durch einen „Loverboy“ in die Prostitution gezwungen und versuchte nun voller Verzweiflung auszusteigen. Wir erlebten viele Berg- und Talfahrten. Die junge Frau kannte keine echte Liebe, keine Vergebung, Anerkennung und Lob. Ich konnte sie drei Monate lang begleiten. Die Not dieser jungen Frau hat mein Herz für Menschen wie sie geöffnet.
Nebst all den emotionalen Herausforderungen ist das Finden einer Unterkunft für Frauen aus dem Milieu, die aussteigen wollen, ein grosses Problem. Mit ihrem Hintergrund wird ihnen selten eine Wohnung zugesagt, geschweige denn, dass sie sich diese finanziell leisten können. Seit 2020 können wir Aussteigerinnen aus dem Menschenhandel und Betroffene von häuslicher Gewalt in einem Haus aufnehmen, in dem es für 9 Frauen Platz hat.
Als Angestellte beim Psychosozialen Spitexdienst, kann ich diese Frauen im täglichen Leben begleiten. Ich helfe ihnen bei der Jobsuche, bei der Kommunikation mit Behörden, den Krankenkassen und Anbietern von Mobile-Abos. Damit sie in der Schweiz besser zurecht-kommen, ist das Näherbringen der Schweizer Kultur ebenfalls ein wichtiger Bestandteil mei-ner Betreuung. Ich bin jede Woche vor Ort und zu jeder Zeit für sie via Telefon erreichbar. Gerne nehme ich mir Zeit für diese Frauen, habe stets ein offenes Ohr für ihre Geschichten und ihre Bedürfnisse. Ihnen Wertschätzung entgegenzubringen und auch mal eine Schulter zum Weinen zu bieten ist für mich Herzenssache. Es berührt mich zutiefst, dass es hier in Zürich so viel Leid gibt, nur ein paar Meter von der noblen Bahnhofstrasse entfernt. Ich kann und will nicht mehr wegschauen, sondern mit ganzem Herzen diesen Menschen helfen, da-mit sie eine Perspektive für ihr weiteres Leben erhalten. Mit vollem Herzen unterstütze ich die Arbeit von SOLVA und finde es sehr bereichernd, mich dank diesem Verein für Betroffene von Menschenhandel und Missbrauch engagieren zu können.“
Einen Akzent setzen Gemeinsam mit Projektpartnern im In- und Ausland setzt sich SOLVA dafür ein, so viele Ge-fährdete wie möglich zu schützen, Gefangene zu befreien und Betroffenen eine hoffnungs-volle Zukunft zu ermöglichen. Zusammen mit anderen NGOs und staatlichen Institutionen möchten wir langfristig einen Akzent gegen Menschenhandel und Missbrauch setzen. Vielen Dank, dass Sie das Engagement von SOLVA unterstützen – zum Wohl von unzähligen Be-troffenen in Not und für ein langfristiges Umdenken in der Schweizer Bevölkerung. Solva engagiert sich, um weiteren Kindern beizustehen, die von Missbrauch bedroht sind und für sie einen geschützten Ort zu organisieren.
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