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Illegale Jobagenturen

Allgemein l April 2024


In vielen armen Ländern weltweit floriert das Geschäft der Menschenhändler, die hinter seriös und legal wirkenden Jobagenturen im In- und Ausland agieren. Sie sind äußerst gut organisiert und vernetzt, und es ist schwierig, ihnen kriminelle Machenschaften anzuhängen.


Die Betroffenen landen oft in der Zwangsprostitution oder werden unter sklavenähnlichen Bedingungen in Haushalten, Fabriken, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft ausgebeutet – nicht selten werden sie zusätzlich sexuell missbraucht. Oftmals ist ihnen der Kontakt zur Aussenwelt verboten, und ein Entkommen ist kaum möglich.


Cyber-Kriminalität

Agenturen werben auch über das Internet direkt potentielle Opfer an, versprechen ihnen gute Arbeitsstellen und locken sie auf diesem Weg in die Zwangsarbeit. Diese Cyber-Kriminalität ist traurigerweise weltweit aktiv.

Der folgende Artikel von BBC zeigt, wie zum Beispiel chinesische Gruppen ihren Handel mit Menschen aus über 20 Ländern in Lagern im Dschungelgebiet Myanmars treiben. Trapped inside a Myanmar labour camp running online scams (bbc.com)


Diese Geschäfte werden nicht nur im Ausland abgewickelt, sondern auch in der Schweiz. Siehe ein Artikel von 20min:


Abi* wurde nach Saudi-Arabien gelockt

Während unserer Projektreise nach Sri Lanka im Februar 2024 erzählte uns Abi ihre Geschichte.



"Mein Mann und ich kämpften schon einige Jahre gegen unsere äußerst prekäre finanzielle Not. Über eine Agentur fand ich schließlich einen Job und reiste voller Dankbarkeit nach Saudi-Arabien, um in einem Haushalt zu arbeiten. Doch anstatt anständiger Arbeit, erwarteten mich Monate von endlosen Arbeitszeiten mit wenig Schlaf und Essen, Misshandlungen und sexuellem Missbrauch. Alle meine Bemühungen, den Arbeitgeber zu wechseln, blieben ohne Erfolg. Sogar als ich mich eines Tages schwer verletzte, musste ich weiterarbeiten."


Es ist dem großen Druck und der Bezahlung seitens ihrer Familie zu verdanken, dass sie nach sechs Monaten dem Alptraum entfliehen konnte. Sie hat Anzeige erstattet, aber der Händler der Unter-Agentur ist unauffindbar. Sie fühlt sich ängstlich und verlassen, und das Erlebte hat sogar zur Trennung von ihrem Ehemann geführt. SOLVA hilft ihr, mit einem Nähkurs ihrem Traum eines eigenen kleinen Nähladens ein Stück näher zu kommen. Wenn es ihr wieder besser geht, möchte sie sich im Bereich der Prävention einsetzen, damit viele Gefährdete beschützt werden.


Prävention ist ein wichtiger Teil der Arbeit von SOLVA Prävention hat für SOLVA eine hohe Priorität. Die Mitarbeiter vor Ort klären Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrpersonen, Erwachsene sowie auch lokale Behörden und die Polizei mit unterschiedlichen Aktivitäten auf. Zusätzlich ist die finanzielle Stärkung von gefährdeten Familien von großer Wichtigkeit. Mit Kleingewerben werden Familien in finanzieller Not langfristig gefördert, damit die Erwachsenen nicht in den Menschenhandel geraten, ihre Kinder nicht zum Arbeiten schicken oder sie gar verkaufen.   


Vielen Dank, unterstützen Sie die Arbeit von SOLVA, damit wir gemeinsam vielen weiteren Gefährdeten von Menschenhandel bewahren und eine würdevollere Zukunft ermöglichen.


*Name wurde geändert





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