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Projektreise: Persönliche Begegnungen

Sri Lanka l Nepal l März 2024


Im Februar 2024 reiste ich zusammen mit Vorstandsmitglied Corinne nach Sri Lanka und Nepal. Ziel war es, Einblick in die Projektarbeit zu nehmen, Mitarbeitende vor Ort zu treffen und auch das Gespräch zu den von Ausbeutung betroffenen Menschen zu suchen.


Auf unseren Projektreisen begegnen wir vielen betroffenen Menschen, oftmals sehr junge, die durch unbeschreibliches Leid gegangen sind. Ihnen zu begegnen, sie persönlich zu kennen und ihre Entwicklung mitzuerleben, bestärkt und ermutigt unsere Projektpartner und das SOLVA-Team immer wieder aufs Neue, uns für diese Arbeit zu engagieren. Es macht auch deutlich, wie wichtig die geleistete Präventionsarbeit in den verschiedenen Ländern ist.


Während unserem Besuch in Sri Lanka begegneten wir diesem jungen Mädchen, ich nenne es hier Rasmila*.



Als sie fünf Jahre alt war, verliess die Mutter die Familie und verschwand ins Ausland. Seither hat Rasmila nie mehr etwas gesehen oder gehört von ihrer Mutter. Der Vater hatte bald darauf wieder eine Partnerin, die die Kinder, insbesondere Rasmila, seither quält, misshandelt und vernachlässigt. Der Vater unternimmt nichts dagegen. Rasmila ist heute 12 Jahre alt, sieht aber wegen der schlechten Behandlung und Unterernährung wie eine 6-Jährige aus. In der Schule erhält sie einmal pro Tag etwas zu essen - zu Hause gibt es für sie wenig oder gar nichts. Sogar der Familienhund bekommtmehr als sie.


Untragbare Zustände für Rasmila Rasmila muss sich um den gesamten Haushalt und die Wäsche der ganzen Familie kümmern und erledigt dies oft bis spät in die Nacht hinein. Sie muss auf dem nackten Fussboden schlafen, während der Rest der Familie, wie auch der Hund, auf Matten übernachtet. Rashmila weist Schnitt- und Brandwunden am ganzen Körper auf. Auch sexueller Missbrauch wird nicht ausgeschlossen, was aber zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigt werden kann.


Die Schulverantwortlichen erzählen uns im anschliessenden Gespräch: «Oft fehlt sie in der Schule oder schläft während dem Unterricht ein». Eine Lehrerin, die sich so gut als möglich um Rasmila kümmert, bemerkt: «Dabei ist sie ein so liebenswürdiges und talentiertes Mädchen. Es bricht einem das Herz, sie so zu sehen». Die Schulverantwortlichen sind informiert und haben bei den lokalen Behörden alles unternommen, um Rasmila an einen sicheren Ort zu bringen – ohne Erfolg. Nun haben sie das SOLVA-Team vor Ort gebeten, bei den Behörden alles in Bewegung zu setzen, damit für Rasmila und ihre Geschwister eine Lösung für diese untragbare Situation gefunden wird.


Freude über jedes befreite Opfer

Auf unseren Projektreisen begegnen wir auch immer wieder betroffenen Personen, die dank der Arbeit der SOLVA-Projektpartner befreit wurden, dies in Zusammenarbeit mit der Polizei und den verantwortlichen Behörden. Diese Begegnungen sind für alle - Betroffene, Projektpartner wie auch für uns immer eine grosse Freude. Es ist enorm ermutigend zu sehen, wie sich die Betroffenen entwickeln, sobald sie sich in einer sicheren und liebevollen Umgebung befinden.


Begegnung mit den fünf Frauen im Schutzhaus von Nepal Auch die Begegnung mit den fünf jungen Frauen, die im Maiti-Home Schutz und Betreuung erhalten, war erfüllt von grosser Freude. Mit Tee und Kuchen haben wir mit den jungen Frauen, Projektpartner Mukunda, Mitarbeiterin Jharana und der Nählehrerin die gemeinsame Zeit gefeiert. Die Frauen können es manchmal kaum fassen, dass sie eine zweite Chance erhalten haben und auf ihrem Weg in ein hoffnungsvolleres Leben unterstützt werden.



Gerne berichten wir später über weitere Begegnungen mit Betroffenen in Sri Lanka und Nepal, denen wir auf unserer Projektreise begegnet sind.


Wir danken euch allen von Herzen für eure wertvolle Unterstützung, damit wir weiterhin so viele Gefährdete beschützen, Gefangene befreien und Befreite in eine hoffnungsvollere Zukunft begleiten können.


*Name geändert




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